Nach der wunderbaren Entstehung:
... die Geburt von "#BOOK!"
Cover zu #BOOK! @paganinisberlin |
Als Hauptpersonen ließ ich zwei Protagonisten aus meinem (vor über 10 Jahren entstandenen) Buch "Sehnsucht" auferstehen. Klara, die versehrte Psychotherapeutin aus "Klaras Gedanke" und Golo, aus "Golo, der Maler". Die beiden Protagonisten haben sich im Laufe der Jahre entwickelt, Klara versucht weiterhin eine Befreiung ihrer Person, aus den Beeinträchtigungen der (durch ein traumatisierendes Erlebnis) geschlagenen Wunden hinaus und Golo, der Maler, pfeift weiterhin weitgehend auf Konventionen, versucht allerdings durchaus, nach seinem Scheitern an Annalena, keine weiteren Verletzungen in der Seele einer potentiellen Partnerin zu hinterlassen. Durch die Begegnung an einem virtuellen Ort, wie er in "Twitter" vorgefunden wird, tasten sich die Beiden (mehr schlecht, als recht) aneinander heran. „#BOOK!“ kulminiert in einem realen Treffen der beiden Protagonisten in einem Café in Schöneberg. (Zwischen den Seiten hört man manchmal das Heulen einer Wölfin, manchmal auch ein Duett.)
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Wölfin I
Es sind diese leichten Spuren im Sand, die eine Wölfin hinterlässt, wenn sie
ihrer Wege zieht. Man sieht sie nicht, nur manches Mal erahnt man einen
Schmerz, in einem winzigen Blutfleck, der die Fährte ziert oder im kurzen,
rauen Ton, der sich mischt mit dem Geheul des Windes im dunklen Wald. Oder man
fühlt ihren Blick auf sich gerichtet, versteckt im Unterholz, zwei flackernde
Lichter, die vergehen wie erlöschende Kerzen, wenn sie sich wegdreht und
weiterzieht. (#BOOK!, S. 35)
Klara
Diesem Autor das Wort von Zeit zu Zeit zu entreißen, ist mir großes Pläsier.
Ließe man ihn, ganz auf sich gestellt, seine Protagonisten kommentieren, käme
nichts als laue Luft aus diesem #BOOK!
(#BOOK!, S. 38)
Allwissende Erzählstimme
Und was tun sie nun, die lieben, verwirrten, verirrten Protagonisten in diesem
#BOOK!? Natürlich, sie tun das, was alle tun: sie schimpfen.(#BOOK!, S. 71)
Golos
Gedanken
„Als das Kind Kind war,
ging es mit hängenden Armen,
wollte der Bach sei ein Fluß …“(1)
Manchmal liebe ich Handke. Manchmal liebe ich ihn nicht. Ich nehme mich hin,
weil ich weiß, dass ich bin, der ich bin. Ich schätze das an mir. Andere werfen
mir das vor. Es ist egal.(Was nicht heißen soll, dass alles, was ich bin, in einer grellen
Öffentlichkeit wertend ausgestellt werden darf!) Als das „Kind Golo“ Kind war,
ist es eigentlich nichts weiter als der verkleinerte Entwurf des erwachsenen
Golo gewesen.
Geprägt? Ich zucke mit den Schultern. (#BOOK!, S. 91)
Annette van den Bergh
Mein Schreiben entspringt einem inneren Mitteilungsbedürfnis, einer Auseinandersetzung mit einer Welt, in der ich mich nur bedingt heimisch fühle. Der "Markt" interessiert mich als Teil dieser Welt, auch mit diesem setze ich mich schreibend auseinander. Schreiben ist auf einer tiefen Ebene Heimat.
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Ein brillanter Text, dies Psychogramm eines Mannes, einer Frau, ihres Zusammen- und Auseinanderfließens und über allem dieses Twitter, als menschgemachter Himmel und Hölle, als Instanz brüllend, richtend, liebkosend oder trennend. Großen Dank für dein - vielleicht - bestes Buch. P.
AntwortenLöschenWunderbar. Danke!
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